Ein VW-Bus kaufen das ist schwer 🙁

Vorab sei gesagt, dass in diesem Beitrag einige Dinge behandelt werden, die aus verschiedenen Gründen schon eine Weile zurückliegen. Bei diesem hier handelt es sich um einen solchen Fall 🙂

Wer uns kennt, weiß, dass wir beide leidenschaftliche Busfahrer sind. Den Scherz „Wenn wir im Lotto gewinnen, sagen wir es euch nicht; ihr werdet es merken, wenn wir einen VW Bus haben!“ kennen wahrscheinlich einige (oder alle?) in unserem Freundeskreis. Da wir jedoch auch ohne Lottogewinn immer mal wieder nach einem Bus Ausschau gehalten haben (mal mehr, mal weniger aktiv), kam irgendwann das Unvermeidliche… Wir entschieden uns, gezielter nach einem Bus zu suchen. Zu dieser Zeit hatte unser altes Auto einige Reparaturstaus und der bald fällige TÜV würde wahrscheinlich teurer werden als die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs. Kurz gesagt, es war an der Zeit – wir brauchten einen Bus 🙂

Wir wurden in Schweinfurt fündig. Dort bot ein Händler zwei Multivan T5 in unserer Preisklasse an. Der eine hatte jedoch sehr viele Kilometer auf dem Tacho, und der andere hatte eine Farbe, die uns nicht besonders gefiel. Auf dem Rückweg fuhren wir in Kitzingen noch bei anderen Händlern vorbei, und siehe da, da stand noch einer, den wir zuvor übersehen hatten: schwarz mit einem silbernen Streifen, Gummiboden statt Velours (praktisch, da wir zwei Kinder haben und ein Gummiboden leichter sauber zu halten ist), und es gab sogar eine Standheizung. Der Nachteil war, dass es noch keinen Preis gab, sondern nur ein Schild mit der Aufschrift „Ich bin frisch eingetroffen und noch nicht gereinigt.“ Also warteten wir eine Woche…

… und dann noch eine Woche…

… und noch eine Woche…

„Oh, schau mal, der Bus steht immer noch unverändert auf dem kleinen Parkplatz vom ehemaligen Reifenhändler, aber da läuft gerade jemand in Monteurkluft herum, lass uns anhalten!“ Also drehten wir um und fuhren hin. Wir fragten den freundlichen Mann, ob der Bus hinten zu verkaufen sei. „Natürlich“, sagte er und warf gleich einen Preis, den Kilometerstand und die Information, dass er nicht mehr dazu sagen konnte, weil das Auto neu auf dem Hof sei, in die Diskussion. Ich dachte, VW Busse wären nicht schwer zu verkaufen – alle anderen, die ich in Kitzingen gesehen hatte, waren verschwunden, bevor ich ein zweites Mal vorbeischauen konnte, es sei denn, sie waren eher für den Schrottplatz bestimmt – aber auch die waren normalerweise nach einer Woche weg. Gut, wir vereinbarten einen Termin zur Besichtigung.

Der Besichtigungstermin:

Wir kamen an, und der Bus hatte immer noch das „Ich bin neu“-Schild. Der Händler nahm uns erst einmal mit in sein Büro, um die Unterlagen für das Fahrzeug zu holen. Im Büro nahm er unsere Daten für die Probefahrt auf, dachte ich zumindest. Später bemerkte ich jedoch, dass er einen Kaufvertrag ausfüllte. Eigentlich wollten wir das Fahrzeug gerne vorher sehen, bevor wir uns entschieden. „Ja, aber er hat heute nicht mehr viel Zeit“, sagte er. Dann gab er uns den Schlüssel, und wir konnten uns den Bus anschauen. Wir verbrachten etwa 15 Minuten damit, das Fahrzeug von innen und außen zu inspizieren. Es hatte ein paar kleine Mängel, aber das war in Ordnung, da es immerhin schon sieben Jahre alt war. Wir würden gerne eine Probefahrt machen, aber der Verkäufer musste dringend weg. Also vereinbarten wir einen Termin für die Probefahrt.

Während der Probefahrt:

Drei Tage später war es Zeit für die Probefahrt. „Unser“ T5 stand auf dem Schotterplatz mit dem Schild „Ich bin…“. Vor ihm standen zwei andere Autos, was seltsam war, aber okay. Wir ergriffen den Verkäufer, und erklärten: „Hallo, wir sind hier für die Probefahrt.“ Er antwortete: „Das ist jetzt ungünstig; ich muss in 30 Minuten weg, und da stehen noch Autos im Weg.“ Wir erwiderten: „Nun ja, wir sind nicht unerwartet hier, haben extra jemanden mitgebracht und würden wirklich gerne HEUTE eine Probefahrt machen.“ Nach einigem Zögern wurden zwei andere Autos weggefahren, und die Formalitäten bezüglich Führerschein usw. wurden erledigt. Der Bus stand jedoch immer noch unbewegt auf dem Schotterplatz. Glücklicherweise kam ein anderer Kunde mit roten Nummernschildern auf den Hof, sonst hätten wir wahrscheinlich überhaupt nicht fahren können. Alles war geklärt, Nummernschilder wurden angebracht, und endlich konnten wir losfahren. Der Verkäufer wiederholte, dass er nun wirklich bald gehen müsse, also sollten wir rechtzeitig zurück sein. Also fuhren wir endlich vom Hof, nachdem der Bus fast eine Stunde lang unbewegt dort gestanden hatte.

Eine wichtige Anmerkung: Der Verkäufer musste dringend gehen, daher sollte man rechtzeitig zurückkehren.

Die Kaufentscheidung:

Ein paar Tage später trafen wir unsere Entscheidung: Dies sollte unser neues Auto werden. Auch hilfreich bei dieser Entscheidung war die Tatsache, dass das Auto meines Bruders den Geist aufgegeben hatte, und er unser „altes“ Auto zumindest bis zum Ablauf des TÜVs nutzen konnte. Das gab uns etwas Zeit. Nun war es an der Zeit, das Fahrzeug zuzulassen, da es unser bisher teuerstes Auto werden sollte. Also schlossen wir den Kaufvertrag ab und machten uns auf den Weg, um „die Anzahlung mitzubringen“, wie der Händler am Telefon gesagt hatte. Doch es gab ein kleines Problem: Der KFZ-Brief war noch nicht da. Er sollte von der Zulassungsstelle neu ausgestellt werden, da er anscheinend verloren gegangen war. Kein Brief, kein Geld, kein Kaufvertrag – so einfach war das. Wir einigten uns darauf, dass der Händler sich um den Brief kümmern und das Schild „Ich bin neu…“ gegen ein „Verkauft“ austauschen würde. Der Brief sollte in den nächsten Tagen eintreffen. Allerdings vergingen ganze sieben Tage (!), und wenn wir nicht zweimal persönlich dort gewesen wären, hätte der Bus wahrscheinlich immer noch auf dem Schotterparkplatz gestanden. Zwischendurch hatte ich sogar die Befürchtung, dass bald ein Schild „Wegen Reichtum (oder dem Gegenteil) geschlossen“ an der Werkstatt hängen würde.

Ende gut, alles gut – das Auto ist jetzt zugelassen und fährt 🙂

Das alles wäre eigentlich keinen Blogbeitrag wert, wenn es damit getan wäre… Aber das kommt in einem anderen Blogbeitrag, wow, ein Cliffhanger 🙂

Und nur zur Sicherheit: NEIN, der Bus stammt nicht von dem Händler, dessen Name auf unseren Nummernschildhalterungen steht. Diese haben wir schnellstmöglich ersetzen lassen. 😄 Update: Inzwischen ist der Händler dort nicht mehr aktiv … ob wegen Reichtum oder anderer Gründe ist unbekannt.


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